Heute ist so ein Abend, an dem mir viel durch den Kopf geht und ich kaum ordnen kann. Ein Schluck zu viel Alkohol trägt dazu bei, ungeordnet und nicht ganz klar strukturiert zu sein. Wobei - immer strukturiert zu sein und die Emotionen zu unterdrücken, ja ohnehin der falsche Weg für mich persönlich ist.
Letzte Woche war der sogenannte Equal Pay Day, jener Tag, an dem wir Männer uns ganz ruhig verhalten und demütig zur Kenntnis nehmen, dass das Gleichgewicht zwischen Mann und Frau in der Bezahlung ihrer Leistungen noch völlig auseinander geht. Demütig und manchmal auch ein wenig wütend, denn warum muss ich mir das vorhalten lassen, wo ich dich selbst kaum dazu entscheidend beitragen kann, das nachhaltig zu verändern.
Gerne stelle ich mich dann Diskussionen mit meiner Frau, manchmal sogar Streitgesprächen und wenn wir nicht achtsam sind, gehen wir sogar im Streit zu Bett, was eigentlich niemals so sein sollte.
Diesmal nicht, denn diese Woche und in diesem Jahr haben ganz andere Ereignisse diesen Tag überschattet. Nur ein paar Autostunden weg von uns tobt ein Krieg, der Einmarsch der Russen in die Ukraine, unerwartet, brutal und schonungslos. Ein Krieg , der nicht ansatzweise für uns denkbar war, losgebrochen von einem Despoten, dessen Gesamtbild in einen Blog passt, den ich vor längerer Zeit schon geschrieben hatte (Gestatten, ich bin ein Arschloch - über die Ausprägungen von Narzissten).
Jeden Tag unerträgliche Bilder von Menschen, die weinend oder mit starrem Blick ins Leere ihre Heimat verlassen müssen, um ihres und das Leben ihrer Familienmitglieder in Sicherheit zu bringen. Oft getrennt von Teilen ihrer Familien, die entweder in den sinnlosen Kampf ziehen müssen oder nicht mitkommen können, weil sie zu alt, zu schwach und krank sind. Und all die Kinder, die eigentlich gar nicht wissen, wie Ihnen geschieht und warum sie sich auf eine lange Reise begeben müssen. Sie kommen an in anderen Ländern, schlafen in fremden Betten und müssen auf die Unterstützung fremder Menschen hoffen, deren Sprache sie gar nicht verstehen können.
Ihre Fragen nach dem "warum" kann niemand beantworten und doch werden sie täglich gestellt.
Als wir fassungslos die Bilder in den TV Nachrichten dazu betrachtet und die Aussagen der Machthaber gehört hatten, fragte mich mein Frau eines Abends: "Siehst Du da eine einzige Frau an der Spitze der Staaten, die das alles tun?"
Immer wieder muss ich in ihre Frage denken und immer wieder gibt es dazu nur eine einzige Antwort - Nein, es sind Männer, traurige und in ihrem Egoismus und Geltungswahn kranke Figuren, die unsere Welt zum Kriegsschauplatz und zu einer extrem gefährlichen Zone machen. Oft einsam und verlassen von anderen Menschen, niemand wagt mehr Putin die Wahrheit zu sagen, er bleibt in seinem Wahnsinn völlig alleine, alleine und höchst gefährlich.
Es wird Zeit für eine deutliche und bedeutende Veränderung - Frauen an die Spitze unserer Regierungen, Frauen an die Schalthebel der Macht. Unsere Welt wäre deutlich bessern, wenn in Nordkorea, in Russland, in so manchem afrikanischen Staat, aber auch in Europe, zum Beispiel in Ungarn eine Frau and der Spitze stehen würde, ausgestattet mit der für Führungsaufgaben manchmal belächelten "Empathie", mit Zuversicht und Vorsicht anstelle von Aggression, Egoismus, Präpotent und Machtgeilheit.
Auch in Österreich ist das Machtspiel von "Zipfelträgern" an manchen Tagen an Peinlichkeit kaum mehr zu überbieten.
Die Welt wäre ein Stück besser und genießbarer und wahrscheinlich hätten unsere Kinder und Enkelkinder bessere Zukunft zu erwarten, wenn sie von jenen regiert und gesteuert würde, die Kindern schon in ihren Bäuchen spüren, bevor sie noch das Licht der Welt erblicken, Zeit für mehr Frauenpower, es gibt gute Beispiele dazu, more to come soon.
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